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Veröffentlicht am 6. April 2002 von rekalisch
Michael Braun gratuliert:
Seine eigene enzyklopädische Raserei will Herburger in einer lyrischen „Epopöe, einem kleinen Heldengedicht“ bündeln. Weil er sich selbst die Lizenz zum wuchernden Phantasieren erteilt, gehorchen diese neuen Gedichte aber eher jenem Gestaltungsprinzip, das er schon 1967 in einem Kursbuch -Essay verkündete. Damals schon wünschte sich Herburger Gedichte „wie vollgestopfte Schubladen, die klemmen“.
Diese Poetik der „vollgestopften Schubladen“ korrespondiert aufs schönste mit jenem Abschweifungs-Furor, die der Autor in Lauf und Wahn zum Schreibprogramm erhebt. Denn dort agiert ein durch verschlungene Satzperioden sich vorwärts tastender Erzähler, der sein Bewusstseinserweiterungs-Programm mit Abschweifungen über Biochemie, Zahlenmystik, Festkörperphysik und Kompositionslehre füttert. / Freitag 15/2002 – S.a. Süddeutsche 6.4.02 / FAZ 6.4.02 (Harald Hartung)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Günter Herburger, Michael Braun
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