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Veröffentlicht am 5. März 2002 von rekalisch
Gerhard Stadelmaier bespricht die Wiener Inszenierung von Schrotts Gilgamesh:
Nun hat der sehr prätentiöse Schriftsteller Raoul Schrott , Jahrgang 1964, ein gelehrter Poesienerforscher und poeta doctus, aber doch wohl mehr doctus als poeta, die ältere babylonische Fassung mit der Unterweltsreise des Gilgamesh verschnitten und in ein altertümelnd flottes Neudeutsch übersetzt, das dem Epos den Prunkmantel der Gefälligkeit („Enlil schluckte seinen Stolz“, „Was mich betrifft, kann ich schwören“, „Doch kaum hatte er sich auf seinen Hintern gehockt“) mit derartigen Knüffen und Püffen und Nähten so maßschneiderartig umhängt, daß gar nicht groß auffällt, wie sehr die Nachdichtung des Postpoeten Schrott doch oft nur von der Stange kommt. / FAZ 5.3.02
Siehe auch NZZ 5.3.02 (Paul Jandl) / FR 5.3.02 / Die Zeit 11/2002
Kategorie: Österreich, Babylon, DeutschSchlagworte: Gerhard Stadelmaier, Raoul Schrott
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