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Auf Streuobstwiesen wachsen krüppelig, grazil oder mächtig himmelgreifend museale Baumindividuen, die es sonst kaum noch gibt. Sie tragen den gelbfleischigen Lavanttaler Bananenapfel, den Kronprinz Rudolf und den bräunlichen Lederapfel, die innen rötliche Ilzer Rose und die Schafsnase wie den Ponapfel, beides Winteräpfel, die gut bis ins späte Frühjahr halten. …
Und hier in diesem Tal spielt die vielleicht merkwürdigste Geschichte der modernen deutschsprachigen Literatur.
Trink mit mir von allen Freudenarten!
Weh- und Wermut wachsen jetzt von selber
auch der Apfel wird schon immer gelber,
wenn er reif ist, steht der Tod im Garten.
Oh, wir werden sie verzückt verzehren,
Tod und Apfel und die schwarzen Kerne –
doch das Feuer unsrer Hungersterne
wird das Erdblut töten und vermehren.
/ Angelika Overath schreibt in der NZZ vom 26.1.02 über „Die merkwürdige Geschichte der Dichterin Christine Lavant“.
Christine Lavant: Herz auf dem Sprung. Die Briefe an Ingeborg Teuffenbach. Im Auftrag des Brenner-Archivs (Innsbruck) herausgegeben und mit Erläuterungen und einem Nachwort versehen von Annette Steinsiek. Otto-Müller-Verlag, Salzburg 1997. 212 S., Fr. 32.80.
Christine Lavant: Das Wechselbälgchen. Erzählung. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider. Otto-Müller-Verlag, Salzburg 1998. 124 S., Fr. 27.50.
Christine Lavant: Das Kind. Erzählung. Hrsg. nach der Handschrift im Robert-Musil-Institut und mit einem editorischen Bericht versehen von Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider. Mit einem Nachwort von Christine Wigotschnig. Otto-Müller-Verlag, Salzburg 2000. 104 S., Fr. 23.50.
Christine Lavant: Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider. Otto-Müller-Verlag, Salzburg 2001. 160 S., Fr. 27.50.
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