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Veröffentlicht am 2. Januar 2016 von lyrikzeitung
Es war in Nagoya, in Zentraljapan, dass ich Ilma Rakusa endgültig ins Herz schloss. Ich hätte fast geschrieben: mich in sie verliebte, aber das geschah erst später, als ich schon eine literarische Figur aus ihr gemacht hatte. Als solche nenne ich sie Ima, was auf Japanisch «das Geschenk» heissen kann, während Ilma im Arabischen wohl «die Weisheit» bedeutet, und auch das würde passen. Aber es ist wohl sinnvoller, davon auszugehen, dass die echte Ilma Rakusa nach einer Figur aus der ungarischen Literatur benannt worden ist: nach der Hofdame einer Fee namens Tünde, die sich in einen irdischen Prinzen namens Csongor verliebt. Ilma hat dabei die wichtige Rolle der Vermittlerin zwischen diesen beiden Prinzipien: dem Himmlischen und dem Irdischen, und ist somit der denkbar passendste Name für eine zukünftige Dichterin. / Aus einem Beitrag von Terézia Mora, Neue Zürcher Zeitung
Kategorie: Deutsch, SchweizSchlagworte: Ilma Rakusa, Terézia Mora
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