Schlagwort: Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

sommerspätabends versinken Häuser und Vorgärten im Dunkel – du hältst die Nacht in Händen Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

im Lärm der Flugschneise verharrt in stoischem Gleichmut am Teichufer reglos ein Graureiher Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

an der Ostsee brennt die Sonne von dir eine Farbkopie – die zeigst du stolz überall herum Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

wir aber flüchten umher – erdweit finden wir uns wieder Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

unsere Haut – empfindlich dünn heutig Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

liegen gelassen im Abteil – rasend veraltet die Zeitung von heute Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

gehst du zu Fuß, bleibt dein Körper laufend im Gespräch mit dem Boden Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

an heißen Tagen köcheln im Radio leise die Nachrichten Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

der Sprecher verstummt – seine Sprache spricht weiter Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

der Poet, einer, der aus dem Diesseits etwas macht – die Poetin, eine, die das Diesseits mag Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

nun schweben am tiefblauen Himmel die Schneeflocken der Pappeln Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

die Wörter haben abgenommen, sind abgemagert in der Eile – womit füttern, damit sie wieder zunehmen? Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

lass dich los – halte dich fest an diesem Augenblick Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

heilig oder nicht – der Geist hält sich versteckt in unseren Körpern Hansjürgen Bulkowski

Poetopie

nicht dein Selbstbewusstsein – deine Schwäche lenkt unsere Zuneigung auf dich Hansjürgen Bulkowski