Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 11. Juli 2025 von lyrikzeitung
Georg Theodor Franz Artur Heym
(* 30. Oktober 1887 in Hirschberg, Schlesien; † 16. Januar 1912 in Gatow)
LICHTER GEHEN JETZT DIE TAGE...
Lichter gehen jetzt die Tage
In der sanften Abendröte
Und die Hecken sind gelichtet,
Drin der Städte Türme stecken
Und die buntbedachten Häuser.
Und der Mond ist eingeschlafen
Mit dem großen weißen Kopfe
Hinter einer großen Wolke.
Und die Straßen gehen bleicher
Durch die Häuser und die Gärten.
Die Gehängten aber schwanken
Freundlich oben auf den Bergen
In der schwarzen Silhouette,
Drum die Henker liegen schlafend,
Unterm Arm die feuchten Beile.
Aus: Georg Heym, Das Werk. Verbesserte Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung der Melzer Verlag GmbH, Neu-Isenburg 2005 für Zweitausendeins, Postfach, D-60348 Frankfurt am Main, S. 968.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Abendrot, bleiche Straßen, Dämmerung, deutscher Lyriker, Dichterstarb 1912, dunkle Poesie, Expressionismus, frühe Moderne, frühexpressionistische Lyrik, Gehängte, Georg Heym, Henker, Heym Gedicht, Hirschberg, Lichter gehen jetzt die Tage, makabre Lyrik, Neue Literatur, schwarze Silhouette
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare