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Veröffentlicht am 25. April 2025 von lyrikzeitung
Hendrik Jackson
Im Licht der Prophezeiungen IX
das also war aus Prometheus geworden: ein Mann mit Spinnenbeinen und Buckel, der mit der Bedächtigkeit eines wogenden Ozeans sich vorwärtstastet durch den mit schwarzen Knöpfchen übersäten wunden Bauch eines musikalischen Wals. so dringt zu eingefrorenen symphonischen Klängen der Wille in meinen Körper, spielt mit seinen Fingern in den Fingerhandschuhen des Hirns, flusige Aktinien in der Strömung.
dabei hatte es neuerdings geheißen, die Parallelen träfen sich, und zwar in der Spelunke zur goldenen 8 (Lobatschewski). wir fanden den Nutzen parasitär, ein ungeduldiger verzogener Sprössling, und sahen Schönheit keimen. das Böse war geboren und das Gute forderte als Schutz, zu dunklem Trost, die Reflexion. wir hatten die Feder gekrümmt wie zum Pflug, zogen mit ihr über das Papier, der abgenommene Mond leuchtete, und jemand starb, nicht du. der Kreis war gezogen, ein Teil fehlte. Entzug mit Entzug begegnen, das hatten wir immerhin gekonnt. langsame Bewegungen unter Wasser, in dieser Blockigkeit gedämpfter sounds.
Aus: Hendrik Jackson, Im Licht der Prophezeiungen. Gedichte. Berlin: kookbooks, 2012, S. 15
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Hendrik Jackson
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