Schwarzes Tamburin

Hart Crane

(* 21. Juli 1899, heute vor 125 Jahren, in Garrettsville, Ohio; † 26. April 1932 im Golf von Mexiko)

Schwarzes Tamburin

Die Wünsche eines schwarzen Manns in einem Keller
Verkünden spätes Urteil an der Welt verschlossnem Tor.
Schnaken tanzen dort im Schatten einer Flasche,
Und eine Schabe grätscht über einen Spalt im Flur.

Æsop, ins Grübeln gebracht, fand
Himmel bei Schildkröt und bei Has;
Fuchsschwanz und Sauohr deckt sein Grab
Und flimmernder Luftgesang das Gras.

Der schwarze Mann, verloren in dem Keller,
Wandert durch Mittelwelten, dunkle, die da liegen
Zwischen seinem Tamburin, fest an der Wand,
Und, in Afrika, einer Leiche quick mit Fliegen.
Black Tambourine

The interests of a black man in a cellar
Mark tardy judgment on the world's closed door.
Gnats toss in the shadow of a bottle,
And a roach spans a crevice in the floor.

Æsop, driven to pondering, found
Heaven with the tortoise and the hare;
Fox brush and sow ear top his grave
And mingling incantations on the air.

The black man, forlorn in the cellar,
Wanders in some mid-kingdom, dark, that lies,
Between his tambourine, stuck on the wall,
And, in Africa, a carcass quick with flies.

Deutsch von Heinz Ickstadt. Aus: Englische und amerikanische Dichtung 4. Amerikanische Dichtung von den Anfängen bis zur Gegenwart. Herausgegeben von Eva Hesse und Heinz Ickstadt. München: C. H. Beck, 2000, S. 194f

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