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Veröffentlicht am 1. Oktober 2017 von lyrikzeitung
Sophie Tieck (verh. Bernhardi / von Knorring, * 28. Februar 1775 in Berlin; † 1. Oktober 1833 in Reval)
Klagen.
I.
Die Lust entfloh, verarmt bin ich im Herzen,
Mir kann nicht Leben, Glük mehr, Liebe taugen.
Will ich aus Erd’ und Himmel Tröstung saugen,
Entquillen neu nur meiner Seele Schmerzen.
O Herz! Was konnte so dich denn entherzen?
Warum verlöscht den glühnden Strahl der Augen
Ein schmerzlich Naß? Warum muß ich entsaugen
Nur bittre Quaal, der Liebe linden Scherzen?
O Erd’ erbarmend nimm mild meine Thränen!
Hilf Sonne brennend diesem Regenschauer!
Laß Erd’ erwärmt dein starres Herz durchdringen.
Wie hohl hör’ ich die kalten Felsen klingen.
Ich bin allein; unendlich ist mein Sehnen,
Nicht Erd’ und Himmel enden meine Trauer.
Aus: Dichter-Garten: Erster Gang: Violen. Hrsg. Rostorf (Georg Anton Hardenberg), Würzburg: Stahel, 1807, S. 167
Sophie Tieck war die Schwester des Schriftstellers Ludwig Tieck und des Bildhauers Friedrich Tieck. „Und während Ludwig das Gymnasium besucht und studiert und Friedrich als Bildhauer bei Schadow lernt, wird Sophie zur Ehefrau und Mutter ‚erzogen’”. (FemBio). Sie schrieb Dramen, Novellen, Romane, Erzählungen, Gedichte und Märchen.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: L&Poe-Anthologie, Sophie Tieck
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