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Veröffentlicht am 18. Juli 2017 von lyrikzeitung
Ludwig Harig
Im Flirt mit Dame Gott
Für Paul Wühr
Ach Paul, mein lieber Paul, du dichtest mit Gespür
dich außerhalb der Zeit in eine helle Ferne,
die uns illuminiert wie Aladins Laterne:
Du reibst, und es erscheint dein Vers en miniature.
Es schwingt dein Silbenfuß im Takt und tanzt die Kür
im Flirt mit Dame Gott bis an den Rand der Sterne.
Der eine sucht den Sinn, der andre das Moderne.
So ist nun mal die Welt, was kann Paul Wühr dafür?
Der schmale Trampelpfad erweitert sich zur Pforte.
Was gibt es rundumher, was außerhalb der Worte,
die für uns Wörter sind und kein Begriff darüber?
Was bleibt, ist kurz gesagt des Lebens Paraphrase,
das Übel mit dem Kreuz, das Elend mit der Blase.
So stehen wir perplex dem Wortschrott gegenüber.
Ludwig Harig wurde am 18. Juli 1927, heute vor 90 Jahren, geboren. – Das Gedicht stand in manuskripte. Zeitschrift für Literatur, Nr. 176, Graz 2007
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: L&Poe-Anthologie, Ludwig Harig, Paul Wühr
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