Politische Lyrik

Der Düsseldorfer Rapper Blumio beschäftigt sich seit gut zwei Jahren auch professionell mit den weltweiten politischen Entwicklungen in einem Wochenrückblick auf yahoo.de. Dort kommentiert er die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Woche in Reimen und Versen, in Rap-Form.

„Guten Tag Deutschland, guten Tag Yahoo.
Mein Name ist Blumio, und das ist mein gerappter Wochenrückblick:
Wer die Wahrheit nicht verträgt, der muss mit der Lüge leben
Wer die Wahrheit nicht versteht, der muss einfach drüber reden
Ich werd Euch ab jetzt berichten, was in der Woche so abgeht
Fakten über Fakten, lasst Euch überraschen …“

(…)

Wegen politischer Lyrik ermordet

Bis heute kennen viele Menschen in Guatemala seine Gedichte auswendig: Otto René Castillo, geboren 1934 und gestorben 1967 in Guatemala.

„Eines Tages
Werden die apolitischen
Intellektuellen
Meines Landes
Von den Einfachsten
Unseres Volkes
Verhört werden.

Man wird sie fragen
Was sie taten
Als ihr Land
Langsam dahinsiechte
Wie ein kleines, nettes,
Verlassenes Lagerfeuer“

Nach dem Sturz der demokratisch gewählten Regierung Arbenz ging Castillo 1954 ins Exil nach El Salvador. 1966 kehrte er illegal nach Guatemala zurück und schloss sich der Guerilla an. 1967 wurde er festgenommen, gefoltert und bei lebendigem Leibe verbrannt.

Was vermag Poesie, was sich im nüchternen Stil der journalistischen Berichterstattung nicht beschreiben lässt? Und wo liegen die Grenzen des Sagbaren in der Lyrik? Eine Sendung über das vielfältige Verhältnis von Poesie und Journalismus. / Almut Schnerring und Sascha Verlan, DLR

Vollständiges Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument oder im barrierefreien Textformat

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