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Veröffentlicht am 24. Juli 2015 von lyrikzeitung
Im Nachgesang „Meine DDR war die Ostsee, und die war nie tief“, mit dem der Band schließt, beschreibt Kunst nicht nur seine Anfänge als Dichter und seine Abkehr von Celan und Trakl hin zu Born und Brasch, stichelt er nicht nur gegen den Literaturbetrieb, die Preisvergabe und die seiner Ansicht nach überschätzte deutschsprachige Lyrikszene der letzten Jahrzehnte (Meinungen, die ich überhaupt nicht teilen kann), sondern findet auch ein sehr präzises Geschmacksurteil: „Ein Gedicht ist für mich ein Gedicht, wenn mich die gewöhnlichsten Dinge in ihm auf das Heftigste irritieren. Nüchternes Metapherngeflimmer in beruhigter Normalsprache, die blinkt.“
Thomas Kunsts Gedichte irritieren und funkeln so sehr, dass man auf die Straße rennen und rufen möchte: Leute, lest Kunst! Es stellt sich irre viel von dem ein, was Poesie haben kann: „Sehnsucht und Wut, Melancholie und nördlicher Trotz“ und bei mir zusätzlich: Vertrautheit und Fremdheit, Kühlheit und Zärtlichkeit, Akzeptanz und Widerstand, Verzweiflung, Lebenslust und Glück. Also: eine ganze Lebendigkeit! / Felix Schiller, Fixpoetry
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Felix Schiller, Thomas Kunst
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