Frühling hin und her

„Printemps des poètes“ hin oder her, Poesie hat nicht immer gute Presse. Sie ist so etwas wie das letzte Einhorn der Literatur. Ständig ist sie bedroht von der Forderung des unmittelbaren Nutzens, immer lastet auf ihr der Ruch des Elitären und der Unverständlichkeit.

(…) Dennoch steht sie, wie die Kunst im Allgemeinen, unentwegt unter Rechtfertigungszwang. Es stellt sich die Frage nach der alltagsweltlichen Daseinsberechtigung der Lyrik: Hölderlin, Novalis, Baudelaire, Verlaine, Jaccottet? Wer sind die alle? Wozu noch rezitieren, wieso sich Zeit nehmen zum Interpretieren? Und was nützen einem Stanzen, Alexandriner und Reime in Zeiten der Industrialisierung? / Michèle Vallenthini, Tageblatt.lu

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