Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 24. November 2014 von lyrikzeitung
Der französische Dichter Bernard Heidsieck starb am 22. November. Gilles Ivain, in dessen Blog ich die Nachricht fand, schreibt:
Bernard Heidsieck war zweifellos einer der großen Dichter des 20. Jahrhunderts. In den 50er Jahren, als es um die Dichtung traurig stand, entschloß er sich zusammen mit anderen, an einer aufrechten* Poesie zu experimentieren, einer Poesie, die aus der Seite heraustritt, einer auf die eine oder andere Weise performierenden Poesie (obwohl er dieses Wort immer ablehnte).
Mit Henri Chopin, François Dufrêne, Brion Gysin oder Gil J Wolman war er ein Pionier der Lautpoesie, der poèsie sonore. Natürlich waren historisch gesehen DADA, Ball und Schwitters oder auch Antonin Artaud auf diesem Weg der Grenzüberschreitung vorangegangen. Lautpoesie ist Poesie in Aktion, unter anderem Nebenprodukt bestimmter musikalischer Experimente beim Auftauchen der Magnettonbänder.
Bei Wikipedia englisch, französisch, polnisch, portugiesisch
Heidsieck im Lyrikposter hier und hier
Bernard Heidsieck „Sans titre“, sérigraphie triple page
*) alternativ vielleicht: wahrhaftigen; konkreten; einer Poesie im Stehen
Kategorie: Frankreich, FranzösischSchlagworte: Bernard Heidsieck, Brion Gysin, François Dufrêne, Gil J Wolman, Gilles Ivain, Henri Chopin, Lautpoesie
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare