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Veröffentlicht am 25. Mai 2014 von lyrikzeitung
Drei junge Deutschtürken aus Augsburg haben genug von pathetischer Lyrik. Sie gründen ihr eigenes Sprechtheater O-Poesie und bringen Verse so auf die Bühne, wie sie sie hören möchten. Ein Projekt fernab von langweiligem Auswendiglernen.
Freitagvormittag in Augsburg. Aus den Schullautsprechern des Bayernkollegs ertönt Ungewöhnliches: Gedichte. Vorgetragen von den Schülern vor jeder Schulstunde. Mal auf Kroatisch, mal auf Türkisch, Spanisch oder Griechisch.
Die Idee zu diesem lyrischen Schultag kommt von Serkan Erol, Burhan Kacar und Eren Mert. Die drei Studenten haben sich vor zwei Jahren zum interkulturellen Sprechtheaterensemble O-Poesie zusammengeschlossen. Seitdem besuchen sie regelmäßig Schulklassen, um Kindern und Jugendlichen den Kontakt zur Lyrik schmackhaft zu machen.
Der 27-jährige Serkan Erol hatte genug von den Lyrik-Klischees. Poesie ist für ihn und seine zwei Freunde ein fester Bestandteil ihres Lebens. Das war nicht immer so: Geboren und aufgewachsen in Bobingen als Kinder türkischer Gastarbeiter, haben die drei sich im örtlichen Fußballverein kennengelernt. Die deutsche Sprache mussten sie sich erst hart erarbeiten, sagt Burhan Kacar: „Ich war zum Beispiel nicht im Kindergarten und zu Hause wurde nur Türkisch gesprochen.“ / BR
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Augsburg, Burhan Kaçar, Eren Mert, Serkan Erol
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