42. Gedichtkonferenz

10.6. Montag
19.00
LQ
Alte Schmiede, Wien

GEDICHTKONFERENZ – Poetische Spiele, dichterische Kühnheiten und volksverbundene Archaik

HANS HAID (Ötztal/Tirol) liest aus 74 ÖTZTALER GEDICHTE (Kyrene Verlag, 2012) • REINHOLD AUMAIER (Mühlviertel/Oberösterreich) liest aus GSCHEID SCHTAD. Gedichte in Mühlviertler Mundart (Edition Geschichte der Heimat, 2012) • STEPHAN EIBEL ERZBERG (Steiermark – Wien) liest aus seinem Gedichtband LICHT AUS. Texte und Typografie (Styria Verlag, 2012) • Einleitungen und Moderation:
MICHAEL HAMMERSCHMID und Kurt Neumann

Hans Haid ist einer der Pioniere der neuen österreichischen Dialektdichtung, die nicht nur auf eine Fixierung mündlicher Traditionen bedacht ist, sondern sich den Errungenschaften der literarischen Moderne öffnet. In seinen archaisch klingenden Ötztaler Gedichten scheinen Beschwörung, Anklage, Litanei nicht nur den realen Verhältnissen, sondern auch dem Klang der Sprache verdankt zu sein.

Im Mühlviertler Dialekt sinniert Reinhold Aumaier in seinen Gedichten über das Gute und das Schlechte im Leben, über die Liebe, das Älterwerden und seine Lebenserfahrung. Die kurzen Texte folgen einfachen Reimformen, aus denen sie in der Kombination mit der mundartlichen Ausdrucksweise leichtfüßige Witzigkeit beziehen.

In räsonierendem, umgangssprachlichem Gestus erzählt Stephan Eibel Erzberg in Gedichten und Bonmots heiter aus einer Welt voller Triebe, Absurditäten und Abgründigkeiten, in der jedoch ab und zu ein Funken Schönheit aufblitzt.

Hans Haid, *1938 in Längenfeld im Ötztal, Studium der Volkskunde in Wien. Seit 1967 zahlreiche literarische Veröffentlichungen und Sachbücher über Brauchtum, Dialekt und Kultur im alpinen Raum. Zuletzt: Aufbruch in die Einsamkeit. 5000 Jahre Überleben in den Alpen (1992); Von Schneekanonen & Transitlawinen (1993); Alpenbräuche. Riten und Traditionen in den Alpen (1994); Stadel, Alm & Gaudi. Neue Texte von Hans Haid (1997); Mythos Gletscher in den Alpen (2004); töet vöer dr töet keemen ischt. Gedichte im Ötztaler Dialekt mit schriftsprachlichen Übertragungen (2006).
Reinhold Aumaier, *1953 in Linz, Studium der Germanistik und Musik in Wien. Seit 1976 freischaffend künstlerisch tätig: Lyrik, Prosa, Zeichnung, Kompositionen (für E-Bass und Stimme, Klavier solo), Improvisationen, Ausstellungen. Regelmäßige Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften. Jüngste Einzelpublikationen: Lusthäusl & Lottabäng. gedichta, büdln & a gschicht (2005); wIenGREDIENZIEN (2006); Rutschbonbon. Prosa (2007); hundsdreg & dschogladbabia. weana gmiadboesie (2008); Zwischentraum. Romanfantasie (2009); Beischlafpulver. 99 Sekunden-Romane (2011).
Stephan Eibel Erzberg, *1953 in Eisenerz, Kaufmännische Lehre, Lohnverrechner.
Im zweiten Bildungsweg Studium der Soziologie, Pädagogik und Philosophie. Er schreibt Lyrik, Prosa, Theaterstücke, Hörspiele, Filmdrehbücher. Buchveröffentlichungen zuletzt: Luxusgedichte (1995); Gräber raus aus den Friedhöfen. Briefroman (1996); Tschechow. 77 mal 7 Zeilen plus ein Gedicht (1998); Bei den Fischers. Bei den anderen Fischers (2000); gedichte zum nachbeten (2007); Sofort verhaften! Romanzo anarchico (2008).

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