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Veröffentlicht am 9. August 2011 von lyrikzeitung
Denn weit draussen gegen das Münstertal zu, zwar unmittelbar an der Strasse, aber dennoch sehr einsam, wohnte er die letzten sechs Jahre seines Lebens. Er war viel unterwegs, schreiben aber mochte er nur zu Hause, wo seine Frau Monica die zu Versen geformten Gedanken aufzeichnen musste. «Schneenarben an den Felsen, / Wegzeichen wohin? Schriftzeichen, / nicht zu entziffern», so heisst es in «Todtmoos», einem der späten Gedichte.
«Schneenarben» und «Schriftzeichen» gibt es in Staufen freilich noch ganz anderer Art. Sie sind allerdings auch leichter zu entziffern. Im historischen Kern des Städtchens, rund ums Rathaus herum, sind die Häuser von Rissen gezeichnet, manche sind bloss einige Millimeter breit, andere klaffen furchterregend weit auf. / Roman Bucheli, NZZ
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Peter Huchel, Roman Bucheli, Staufen
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