101. Der ewige Konvertit Peter Schütt

Der 1939 in Basbeck/Niederelbe geborene Sohn eines Dorfschullehrers war nach Germanistik- und Geschichts studium mit anschließender Promotion als Assistent an der Universität in Hamburg tätig. Eine akademische Karriere vor Augen, wandte er sich 1968 der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) zu und wurde deren Mitbegründer. Die vermeintliche Karriere an der Universität in Hamburg war jedoch nach Hinwendung zur DKP schnell beendet. Im Jahr 1971 wurde er Mitglied des Parteivorstands der DKP und von 1973 bis 1981 Bundessekretär des DKP-nahen Demokratischen Kulturbundes. Im Rahmen seiner Funktionärstätigkeit unternahm er zahlreiche Reisen in die Länder des Ostblocks, nach Vietnam und in die USA. Er engagierte sich ebenso in der westdeutschen Friedensbewegung. Als er sich in den 1980er Jahren offen zu Michael Gorbatschows reformerischen Kurs bekannte, führte dieses zum Zerwürfnis mit der DKP-Führung und 1988 zum Ausschluss aus dem Parteivorstand.

Der anerkannte Schriftsteller und Intellektuelle gab daraufhin radikal und ohne Umschweife zu, dass sein langes Verbleiben bei den Kommunisten weder ihm noch der Menschheit Vorteile und Fortschritte gebracht habe. Nach diesem Kapitel seines Lebens fand der „Suchende“ nach eigener Aussage 1990 seine religiöse Heimat im schiitischen Islam, nachdem er 1987 eine Iranerin geheiratet hatte. Eine Reise nach Mekka hatte zu bewegenden und tiefen Eindrücken geführt, denen er sich nicht entziehen konnte. / shz.de

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