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Veröffentlicht am 18. August 2010 von lyrikzeitung
Das Besondere dieses Bandes ist, dass jedes Gedicht in einer bündnerromanischen Fassung (Vallader) und einer deutschen Fassung gedruckt ist. Die Autorin bewegt sich durch beide Sprachen wie durch zwei unterschiedliche Wortlandschaften. Wenn es je zu beweisen galt, dass Gedichte keine Erlebnisberichte über Gedanken oder Gefühle sind, sondern nichts als Echoräume von Wörtern: Hier haben wir diesen Beweis. Darum ist die eine Fassung nicht die Übersetzung der anderen, sondern deren Metamorphose, manchmal Erhellung, manchmal Verdüsterung. Ein Beispiel ist das Gedicht «Davant il serragl dals chucals / Vor dem Schweinepferch» (…). Die rätoromanische Variante spielt anders mit dem Lautmaterial – die Schnalzlaute in «chucal», «vacha», «chavà», «chavra» führen uns geradezu direkt an den Zaun des «Schweine-Serails». / Iso Camartin, NZZ 18.8.
Leta Semadeni: In mia vita da vuolp – In meinem Leben als Fuchs. Chasa Editura Rumantscha, Chur 2010. 138 S., Fr. 32.90.
Kategorie: Rätoromanisch, SchweizSchlagworte: Iso Camartin, Leta Semadeni
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