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Veröffentlicht am 7. Juli 2010 von lyrikzeitung
In dieser Sichtweise – einer poetologisch-geographischen – ähnelt Oliver großen Kollegen wie zum Beispiel T. S. Eliot, Josif Brodski oder Czeslaw Milosz: Alle drei waren auf der Suche nach dem Arkadien unserer Tage. So auch Oliver: Mit dem feinen Unterschied, dass der Hausacher die Sprache vor allen Dingen wie eine Videokamera benutzt – da nimmt einer lyrisch-buntscheckige Momente auf, da wird nach Bildern gesucht, die unsere Augen und unsere Vorstellungskraft reizen.
Dabei handelt es sich um eine entpersonalisierte, vom Ego des Autors befreite Lyrik, die es dem Leser ermöglicht, die Welt zwar wie gewohnt, aber doch durch eine poetische Brille zu betrachten. Insofern ist José Oliver in erster Linie ein beschreibender und erzählender Dichter, der die Leser und die Welt nicht durch seine eigenen Gedanken und Urteile manipuliert. Mögen sie hier und da auch ans Licht kommen, so sind sie frei vom Schmerz eines enttäuschten Weltverbesserers, eines leidenden Ichs. / Artur Becker, FR 7.7.
José F.A. Oliver
„fahrtenschreiber“,
edition suhrkamp
D: 12,00 €
A: 12,40 €
CH: 21,70 sFr
Erschienen: 15.03.2010
edition suhrkamp 2604, Broschur, 135 Seiten
ISBN: 978-3-518-12604-2
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Artur Becker, José F.A. Oliver
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