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ist Michael Lentz in der gleichen Ausgabe der Welt, Rubrik:
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Auszüge:
Rainer Maria Rilke: Die Gedichte (Insel, Berlin). Rilke ist der große Denker unter den Dichtern, der für seine oft paradoxen, existenziellen Denkfiguren Sprachbilder von überragender Schönheit und Unausweichlichkeit gefunden hat. Seine Gedichte begleiten ein Leben lang, weil sie immer wieder neu zu entdecken sind. Sie sind überraschend, aufwühlend, nicht auszulesen, stets zeitgenössisch. Sie lassen den Leser einfach nicht in Ruhe. Machen die Abgründe seiner Versfindungen oft erschrecken, so rührt seine Poesie nicht minder oft an – und auch zu Tränen. Abseits seiner weltberühmten Gedichte gilt es, den unbekannteren Rilke zu entdecken.
Helga M. Novak: Solange noch Liebesbriefe eintreffen (Schöffling, Frankfurt/M.). Die Gedichte von Helga M. Novak gehören zum Grundbestand deutschsprachiger Lyrik. (…)
Uwe Dick: Des Blickes Tagnacht (Residenz, Salzburg). In diesem Gedichtband findet man einige der schönsten, traurigsten und gedanklich tiefsten Gedichte, die hierzulande in den vergangenen zwanzig Jahren geschrieben worden sind. Uwe Dick ist ein Sprachradikaler, dessen poetischer Horizont die bloß eurozentrische Perspektive von Anfang an hinter sich gelassen hat. (…)
Oskar Pastior: Werkausgabe 3: „Minze Minze flaumiran Schpektrum“ (Hanser, München). Was für eine poetische Alchemie! Was für eine buchstäbliche Arbeit! Ein Genie von eigenen Gnaden. (…) Leute, lest mehr Pastior, dann werdet ihr froher. Und ausgeglichener. Und mutiger. Und versteht endlich mehr von der Welt.
Hans Carl Artmann: Sämtliche Gedichte (Jung und Jung, Salzburg). (…) Ohne Artmann wäre es dunkel. Mit H. C. Artmann ist es ungeheuer.
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