115. Sprachschärfung

ZEIT ONLINE: … Lyrik. Interessieren Sie sich dafür?

[Clemens] Meyer: Ja, sehr. Ich hab ein paar Spezialisten. Das kam erst in den letzten Jahren. Doch ein gutes Gedicht hat mich schon immer interessiert.

ZEIT ONLINE: Welche Spezialisten?

Meyer: Der leider verstorbene Wolfgang Hilbig war einer der ganz Großen. Und der Leipziger Lyriker Andreas Reimann, ein Meister der Sonette. Leider ist er in Vergessenheit geraten.

ZEIT ONLINE: Haben Sie selbst mal dran gedacht, Lyrik zu schreiben?

Meyer: Hab ich! Aber nur zu Übungszwecken, um meine Prosa zu vervollkommnen. Das ist was anderes. Wen kennt man denn schon hier*! Raoul Schrott, Durs Grünbein, Thomas Kling, dann hört’s schon langsam auf. Das Lesen von Lyrik ist eine Sprachschärfung. Aber selbst schreiben? Vielleicht irgendwann.

*) Wenn „hier“ Leipzig ist: da hätten ihm ja ein paar übern Messe-Weg stolpern können.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..