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Veröffentlicht am 19. August 2009 von lyrikzeitung
Ein Sprung und er ist auf der Bühne. Zwei Schritte zum Mikrofon und Deutschlands erfolgreichster Poetry Slammer „Sebastian23“ haucht mit viel Bass in der Stimme: „Hallo ihr Süßen. Geht’s euch gut?“ Was dann kommt, entzieht sich jeglicher literarischen Einordnung.
Rhythmisch stößt er Laute in das Mikrofon, bis es klingt, als habe ein DJ seine Turntables angeschmissen. Er rappt: „Trinken wir Bier an der Bar, bis ein Buh wie ein Boah klingt.“ Der Saal johlt. „Tauchen wir ab in den jauchzenden Schnaps der Nacht“, ruft der Slammer.
Er liebt solche Sätze – und 900 Menschen in der Darmstädter Centralstation lieben sie auch. Ihre Liebe hat „Sebastian23“, der eigentlich Sebastian Rabsahl heißt und dieses Jahr 30 geworden ist, den Titel „Deutschsprachiger Meister im Poetry Slam“ eingebracht. Schon bei den Weltmeisterschaften 2008 in Paris holte der Bochumer Silber. Stefan Raab lud ihn in seine Sendung ein, mit Ulrich Wickert diskutierte er über den Verfall der deutschen Sprache. Ungefähr 250 Auftritte absolviert Rabsahl pro Jahr. / Hannes Vollmuth, FR 19.8.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Darmstadt, Poetry Slam, Sebastian Rabsahl, Sebastian23
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