Landverlust

«Das gestohlne leben, Gott, du versuchst / es nachzuholen. das land jedoch // geht dir aus dem weg. in welche richtung / wirst du dich verirren? bleib // auch du an der wegkreuzung stehn / und verzweifle.» Vor zehn Jahren schrieb Franz Hodjak diese Verse, kurz nach seiner Übersiedlung aus Siebenbürgen in die Bundesrepublik. Es war ein totaler Abschied, endgültig wie bei einem Todesfall: von allen und allem, ohne Chance auf eine Wiederkehr.
Verwunden, das zeigt sich nun, hat der rumäniendeutsche Dichter diesen Abschied nie. «Landverlust» hiess 1993 das Gedicht, genau wie die Verssammlung. …
«Ankunft // der ort, den es nicht gibt, dort / wohnst du, fröstelnd, in fremder // haut, ohne bett, ohne landschaft, wie / ein druckfehler . . .» / Uwe Stolzmann, NZZ 8.1.04

Franz Hodjak: Ein Koffer voll Sand. Roman. Suhrkamp-Verlag, Frankfurt am Main 2003. 244 S. Fr. 34.60.

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