Dan Pagis

Der Lyriker Dan Pagis dürfte hierzulande nur wenigen bekannt sein. 1930 in Radautz (Bukowina) geboren, durchlitt Pagis als Kind die Shoah, wanderte als Siebzehnjähriger nach Palästina ein, lernte Hebräisch – wurde Lehrer und später Professor für mittelalterliche hebräische Dichtung in Jerusalem, Harvard und Berkeley.
Pagis‘ Gedichte sind gedankenreiche, in ihrer Tiefgründigkeit «tageshelle» Deklinationen des Schweigens: Sie rühren an Unberührtes, sie schauen aus dem Nicht-mehr ins Noch-nicht, aus dem Tod ins Leben, aus dem Raum in die Zeit. So überwach, so geklärt und so durchleuchtet von Abgrund ist diese Dichtung, dass ihr Leser, will er sie denkend mitvollziehen, zu ihrem Mitschöpfer werden muss.

Der misstrauischste Blitz im Auge der Katze sehnt sich in der stechendsten Sekunde, ich zu sein. (…)

Kurt Kreiler, NZZ 16.12.03 über

Dan Pagis: An beiden Ufern der Zeit. Ausgewählte Gedichte und Prosa. Aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer. Straelener Manuskripte, Straelen 2003. 128 S., Fr. 46.40.

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