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Veröffentlicht am 29. Oktober 2003 von rekalisch
Heinz Piontek beginnt seinen autobiografischen Roman „Dichterleben“ mit dem Satz „Der Winter begann wie ein Vergnügen“. Da ahnt der Leser, dass dieses Dichterleben sich schnell dem „Winter unsers Missvergnügens“ nähert.
Nun sind alle seine Jahre, geträumt und wahr, versunken. Heinz Piontek ist am Sonntag 77-jährig in Rotthalmünster bei Passau gestorben. Er war ein vielseitiger, belesener und zurückhaltender Mann. Als Autor hat er sich auf vielen Feldern erprobt und bewährt, wenngleich er vor allem als Lyriker (und Anthologist) im Gedächtnis bleibt. Piontek, 1925 im oberschlesischen Kreuzburg geboren, gehörte zu jener Generation, die um ihre Jugend betrogen wurde.
„Die Furt“ war 1952 sein erster Gedichtband. In ihm klingt jene Selbstreflexion an, die sein Werk durchzieht: „Endlose Furt, durch die Fährnis gelegt – / werd‘ ich das Ufer gewinnen? / Strauchelnd und zaudernd, vom Springfisch erregt, / such ich der Angst zu entrinnen.“ / Peter Dittmar, Berliner Morgenpost 29.10.03
Nachruf in der NZZ vom 29.10.03 / FAZ 28.10.03 / Spiegel 28.10.03
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Heinz Piontek, Peter Dittmar
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