Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 26. November 2002 von rekalisch
Die Berliner Zeitung spricht mit dem libanesischen Dichter Abbas Beydoun:
AB: Die arabische Kultur ist von einem tiefem Zweifel und Selbsthass befallen. Ihrer eigenen Ansicht nach ist sie unreif, unvollständig und nicht ursprünglich. Außerdem gerät sie oft in einen Widerspruch zwischen ihrem westlichen Fundament und ihren antiwestlichen ideologischen Zielen.
BZ: Der Widerspruch liegt also in der arabischen Kultur selbst?
AB: Tatsächlich findet der Kampf der Kulturen innerhalb der arabischen Kultur selbst statt. Wir befinden uns in einem Zustand der Schwebe, wir treten auf der Stelle. Wichtig wäre jedoch, dass wir uns selbst akzeptieren, dass wir unsere Schmach – wenn man die Kapitulation vor dem Westen als solche bezeichnen kann – so annehmen, dass 150 Jahre genügen, um Geschichte zu konstituieren. Wir können nicht so tun, als ob die Geschichte nicht stattgefunden hätte und von vorne anfangen. /BZ 26.11.02
Abbas Beydoun liest heute (26.11.02) um 19 Uhr zusammen mit Michael Kleeberg, moderiert von Navid Kermani, im Haus der Kulturen der Welt.
Kategorie: Arabisch, LibanonSchlagworte: Abbas Beydoun, Michael Kleeberg, Navid Kermani
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare