Das Leben ist schön

Günter Kunert befreit sich unentwegt von seinem leicht entfessselbaren Gedächtnis. Mit seinem Verstummen kann nur rechnen, wer ihm vorschnell*) die letzte Altersstufe als Fatalist zuschreibt. Günter Kunert ist davon weit entfernt. Die benachbarte Sarah Kirsch erfährt den Dichterfreund alltäglich und entlastet uns von aller Fatalisten-Furcht. „Machen Sie sich bitte um Kunert gar keinen Kopp, wenn seine Exkurse und Alexandriner auch so gänzlich hoffnungslos scheinen, führt er ein geselliges Leben und reist mit Marianne und den eigenen Pferden.“ Bei allem Zerstörungswissen in der poetischen Bilanz von So und nicht anders, immer hat es Günter Kunert gewusst, das Leben ist schön. / Jürgen Verdofsky, FR 14.11.02

Günter Kunert: So und nicht anders. Ausgewählte und neue Gedichte. Carl Hanser Verlag, München 2002, 174 Seiten, 14,90

*) „vorschnell“ ist gut. Tut man (vom Neuen Deutschland bis, tschuldigung, zur Süddeutschen) das nicht seit Jahrzehnten? (mg)
(vgl. Rezension der SZ vom 20.3. zitiert bei Perlentaucher)

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