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Veröffentlicht am 29. Juni 2002 von rekalisch
Hier schaltet sich ein kurzer Text ein, der mit „Silvesterpolen“ überschrieben ist. Er schildert die Begegnung mit einem Gedicht, „das ich noch nicht kenne, vielleicht auch niemals schreiben werde.“ Die Erinnerung an diesen Silvesterbesuch auf Usedom 1993/94, wo es plötzlich so deutlich nach DDR riecht und greifbare Rückblenden in eine vergangene Biographie präzise Erinnerungen und erschreckende Albträume aufleben lassen, steht durchaus auf eigenen Beinen. Aber dass man diese erinnerte und verinnerlichte Welt nun als Wurzelgrund eines noch nicht geschriebenen Gedichts besuchen soll, macht sie unheimlich. Eine virtuelle Dichterin antwortet Zuhörern, die es gar nicht gibt, auf Fragen noch ehe sie gestellt werden, ja noch ehe das Gedicht existiert, das sie hätte auslösen können. Ist die Dichterin ein Medium des Mysteriums Poesie? / Hans-Herbert Räkel, SZ 29.6.02
BRIGITTE OLESCHINSKI: Reizstrom in Aspik. Wie Gedichte denken. DuMont, Köln 2002. 131 Seiten, 16,90 Euro.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Brigitte Oleschinski, Hans-Herbert Räkel
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