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Veröffentlicht am 6. April 2002 von rekalisch
In der Frankfurter Anthologie (6.4.02) schreibt Eugen Gomringer über ein Gedicht von Conrad Ferdinand Meyer :
Nachtgeräusche
Melde mir die Nachtgeräusche, Muse,
Die ans Ohr des Schlummerlosen fluten!
Erst das traute Wachtgebell der Hunde,
Dann der abgezählte Schlag der Stunde,
Dann ein Fischer-Zwiegespräch am Ufer,
Dann? Nichts weiter als der ungewisse
Geisterlaut der ungebrochnen Stille,
Wie das Atmen eines jungen Busens,
Wie das Murmeln eines tiefen Brunnens,
Wie das Schlagen eines dumpfen Ruders,
Dann der ungehörte Tritt des Schlummers.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Conrad Ferdinand Meyer, Eugen Gomringer
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