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Veröffentlicht am 23. Februar 2002 von rekalisch
Mit „siebenunzwanzig Sinnen“ liebt der Dichter, siebenundzwanzig Zeilen hat auch das Gedicht, und die Mittelzeile, die 14. also, ist das Zentrum, die Mitte: „Anna Blume hat ein Vogel“. Wer hat hier wen? Oder gibt es zwei Subjekte? Zwei Subjekte! Demgegenüber ist das Wir ja nur ein beklagenswerter Zusammenfall. So die Interpretatorin, die hier plötzlich und ganz leichthändig die Emanzipation des Ich vom Wir durchdekliniert. Also Freiheit meint.
Es ist hinreißend, wie schnell, wie geistreich und hintergründig Barbara Köhler mit Kurt Schwitters und seiner Anna Blume, der dadaistischen Ikone, umgeht, wie sie die vielen Bedeutungsebenen entfaltet, die Widersprüchlichkeiten vorstellt, die Sprachbilder weitertreibt. / Badische Zeitung vom 23. Februar 2002
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Barbara Köhler, Kurt Schwitters
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