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Veröffentlicht am 29. November 2025 von lyrikzeitung
166 Wörter, 1 Minute Lesezeit.
Alberto Hernández | 1952, Calabozo
Brief
ich habe sehr eigenartige Nachrichten erhalten von deinem Tod,
schon deshalb wünschte ich, einer deiner Nachbarn dort
in New York bezeugte das so, als Wahrheit
und wenn ihm's gelingt
umso besser
was uns angeht, hier, da wir noch leben, bleibt alles wie's ist
wir gehen dahin und atmen den allen gemeinsamen Hauch,
ausgedünnt dieses alltägliche Leid
es fällt mir schwer, mich zu verabschieden, so ist aber das Hassenswerte
Aus dem venezolanischen Spanisch von Geraldine Gutiérrez-Wienken mit Rainer René Mueller, aus: Noch bleibt uns das Haus | Aún nos queda la casa. Lyrik aus Venezuela. Hochroth Heidelberg, 2018, S. 29
Carta
he recibido noticias confusas de tu muerte
sin embargo deseo que algún vecino tuyo allá en nueva york
le imprima valor a esta verdad
y de lograrlo
bien
por aquí, si es que estamos, seguimos en lo mismo:
nos matamos y respiramos un aliento común enrarecido
la misma pesadumbre
me cuesta despedirme, pero así son las cosas del odio
Ebd. S. 28
Kategorie: Spanisch, VenezuelaSchlagworte: Aún nos queda la casa, Alberto Hernández, Brief Gedicht, Carta, Exilliteratur, Gedicht über Tod, Geraldine Gutiérrez-Wienken, Hochroth Heidelberg, Lyrikzeitung, moderne lateinamerikanische Dichtung, Noch bleibt uns das Haus, Rainer René Mueller, venezolanische Lyrik, Venezuela Literatur
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