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Veröffentlicht am 29. März 2025 von lyrikzeitung
Teil 13 des Zyklus „Die Befreiung der Alchemie von der Metaffer“ von Martina Kieninger
Mit Hölderlin, von Ungewissheit und Unberechenbarkeit kosmischer Ordnungen.
Text 13: Hölderlinprotein
Wie Meeresküsten, wenn zu baun
Anfangen die Himmlischen und herein der Würfelwerfer, der
hinter dem Vorhang der Himmlischen eine uns unbekannte Anzahl an Würfeln wirft und
diese sind ungleich gewichtet, ungleich die Verteilung des Wahrscheinlichen
im Spiel eines betrügenden Spielers pro Wurf, nicht wie gewohnt und erwartbar
eins geteilt durch Flächenzahl, doch wie hoch
die Wahrscheinlichkeit ist, wir wissen es nicht, nichts wissen wir über die
mitunter wechselnde Wahrscheinlichkeit, denn
der himmlische Würfelwerfer entscheidet sich
hinter dem Vorhang für einen der Würfel, wirft und nennt ein Ergebnis, ob
er die Wahrheit sagt, wissen wir nicht, wir wissen auch nicht
ob er denn würfelt und ob er
hinter dem Vorhang den vorigen Würfel wirft, ob er einen der anderen wirft,
und was wir erfahren, ist nichts als die Zahl, die der Würfelwerfer uns zuruft, doch
nicht erfahren wir, welchen der Würfel der Würfelwerfer zu welchem Zeitpunkt zur Hand hat
und dieses Wissen
entspräche dem nicht unmittelbar zu beobachtenden Zustand, in dem sich
Würfel und Werfer befinden,
also schlägt es
Dem Gesang, mit dem Weingott , vielverheißend dem bedeutenden
Das gewaltige Gut ans Ufer.
Kategorie: DeutschSchlagworte: Friedrich Hölderlin, Martina Kieninger
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