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Veröffentlicht am 30. November 2014 von àxel sanjosé
Vinyoli-Jams
An einem 30. November starb der katalanische Dichter Joan Vinyoli (1914-1984). Im Jahr der 100. Wiederkehr seines Geburtstages finden rund um dieses Datum privat organisierte „poetische Jams“ in Cafés und Kneipen zu seinem Gedenken statt, natürlich auch als Hommage an Vinyolis bevorzugte Aufenthaltsorte. Mit dabei sind u.a. das legendäre „Bang-bang“, wenige Meter von seiner Wohnung entfernt, wo oft ausgedehnte Abende mit Gabriel Ferrater endeten. Hier die aktuelle Liste, mit „Buch und Wein“ (Frankfurt a.M., Bergerstraße 122) als Abschluss.
Hier ein Vinyoli-Gedicht über den Tod, das an eine berühmte Zeile von Pavese anknüpft:
Vindrà la mort
Vindrà la mort i els ulls m’arrencarà:
veuré llavors un altre firmament.
La finitud és un vaixell varat,
l’hortalissa que menjo no té cucs,
el silenci m’impregna de clarors.
La mort és purament un canvi més.
Dann kommt der Tod
Dann kommt der Tod und reißt mir beide Augen aus:
dann werd ich einen andren Sternenhimmel sehn.
Die Endlichkeit ist ein an Strand gesetztes Schiff
und das Gemüse, das ich ess, hat keinen Wurm,
mit Helligkeiten imprägniert die Stille mich.
Der Tod ist weiter nichts als noch ein Wandel mehr.
(aus: Domini màgic, 1984; dt. Übertragung: à.s.)
Kategorie: KatalanischSchlagworte: Àxel Sanjosé, Joan Vinyoli
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