Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Wie über soziale Netzwerke erfahrbar und bei Wikipedia dokumentiert, starb der Übersetzer Norbert Randow am 1.10. Wikipedia schreibt:
Norbert Randow (* 1929 in Neustrelitz; † 1. Oktober2013) war ein deutscher Herausgeber und Übersetzer von bulgarischen, russischen, altkirchenslawischen und weißrussischen Schriften und Büchern. Er galt als wichtigster Experte und Vermittler bulgarischer und weißrussischer Literatur in Deutschland.
Randow studierte Slawistik zunächst bis 1953 in Berlin, dann anschließend für drei Jahre in Sofia. Später arbeitete er als Assistent für bulgarische Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er wurde jedoch 1962 wegen angeblicher „staatsgefährdender Hetze“ und „Beihilfe zur Republikflucht“ für drei Jahre inhaftiert – er hatte unter anderem den Roman Doktor Schiwago von Boris Pasternak weitergegeben. Seine wissenschaftliche Laufbahn war damit beendet.
Nach Ende der Haftzeit wandte er sich vornehmlich Übersetzungen aus dem Bulgarischen zu. Ab 1978 besuchte er für Studien und Übersetzungen fast jährlich Bulgarien. Dies wurde durch ein Stipendium der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften finanzierbar.
Erst 1993 kehrte Randow als Gastprofessor wieder an die Humboldt-Universität zurück.
Einige Schmuckstücke meiner Bibliothek aus seiner Übersetzer- und Herausgebertätigkeit:
Mandelstam, Ossip:
Gespräch über Dante. Russisch und deutsch. Aus dem Russischen übertragen vonNorbert Randow. Mit einem Nachwort von Leonid E. Pinski.
Leipzig und Weimar, Gustav Kiepenheuer Verlag 1984
Daltschew, Atanas:
Fragmente
Herausgeber/Übersetzer: Randow, Norbert
Philipp Reclam jun., Leipzig , 1980
Daltschew, Atanas:
Gedichte. [Zsgest. u. mit e. Nachw. vers. von NorbertRandow. Übertr. von Adolf Endler u. Uwe Grüning], Insel-Bücherei ; Nr. 567
Leipzig : Insel-Verlag, 1975
Chilandar, Paissi von
SLAWOBULGARISCHE GESCHICHTE [von dem bulgarischen Volk, seinen Zaren und Heiligen und allen bulgarischen Taten und Geschehnissen, zusammengetragen und angeordnet von dem Priestermönch Paissi aus dem Bistum Samokow, von wo er im Jahre 1745 auf die heiligen Athosberge kam und diese Geschichte zusammentrug im Jahre 1762, dem bulgarischen Volke zum Nutzen.]. Aus dem Bulg. übersetzt, hrsg., komment. u.m.e. Nachw. versehen v. Norbert Randow.
Leipzig, Insel 1984.
Ilja und der Räuber Nachtigall. Bylinen. (Aus dem Russischen ausgewählt und nachgedichtet von Wolfgang E. Groeger. Mit einem Nachwort von Norbert Randow und Xenia Werner).
Leipzig: Insel-Verlag 1986
Neueste Kommentare