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Veröffentlicht am 21. Dezember 2012 von lyrikzeitung
Gemäss einem Motto von Tomas Tranströmer, der offenkundig zu Krauses Laren zählt, soll das Gedicht ohne grosse Gesten und Rhetorik auskommen. Die Originalität dieser schlichten, dennoch ästhetisch perfekten Gefüge besteht darum vor allem in unerwarteten Wahrnehmungen, etwa wenn es heisst, dass die Mäuse Zähne haben, «mit denen zur Nacht / der feine Draht des Horizonts / zerbissen wird». Bedeutsamer als solche formalen Aspekte ist indes die Haltung des Dichters, die in der Genügsamkeit und Weltzustimmung seiner still pulsierenden Lobgesänge zum Ausdruck kommt: «Unter den Schritten, den Rufen, dem Klopfen in den Rohren / lege ich mich, legst du dich zu den Äpfeln / auf dass wir schrumplig werden, duldsam und klein.» / Jürgen Brôcan, NZZ
Thilo Krause: Und das ist alles genug. Gedichte. Poetenladen, Leipzig 2012. 88 S., Fr. 22.80.
Kategorie: Deutsch, SchweizSchlagworte: Jürgen Brôcan, Thilo Krause, Tomas Tranströmer
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