146. Natürliche Reflexion, sprechende Natur

«Willkommen und Abschied», «Mailied», «Heideröslein» – unzählige Generationen haben die eigenen Herzens-Angelegenheiten mit Goethes Sesenheimer Liedern verbunden, dem wohl ersten Ausdruck einer neuen, freien und verspielten Herzens-Poesie. Empfinden, Denken und Sprechen fanden da in einer neuen Form zusammen; die Lyrik erhält den Rang einer «natürlichen Reflexion». Hat Goethe in seiner Lyrik gleichsam den Prototyp der sprechenden Natur geschaffen? Goethes Gedichte – so Mathias Mayer in der anzuzeigenden Untersuchung – spielen Natur und Reflexion keineswegs gegeneinander aus. Vielmehr ist die Lyrik das Spiegelmedium einer «natürlichen» Empfindung. / NZZ 12.1.

Mathias Mayer: Natur und Reflexion. Studien zu Goethes Lyrik. Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2009. 373 S., Fr. 81.–.

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