Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 14. Januar 2010 von lyrikzeitung
Der folgende Text (was kümmerts mich, obs ein Gedicht ist) schlägt eine heimliche Brücke von Nietzsche nach Greifswald (Wilhelm knows):
Volker Braun
Jauch und Nietzsche
Die letzte Bleibe des Philosophen Nietzsche befindet sich in Weimar, ein ungeliebtes Erbe. Wie er selbst nur als Mumie darin residiert hatte, dämmerte die Wohnung dahin. Der Hausmeister, Karl Jauch, ein ehemaliger und leutseliger Friseur, mußte sie wortkarg hüten. Als sich aber die Neugier des Auslands einmal gar nicht verscheuchen ließ, erklärte Jauch barsch: es käme keiner herein, erst müsse Nietzsche habilitiert sein.
Aus: Volker Braun: Unvollendete Geschichte. Arbeit für morgen. Halle, Leipzig: Mitteldeutscher Verlag, 1988, S. 103
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Friedrich Nietzsche, L&Poe-Anthologie, Mea: Wortfest, Volker Braun, Weimar
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare