20. a) Geld, b) Dichter

Mit einem bemerkenswerten, wenn auch vielleicht nicht überraschenden Satz beginnt ein Artikel der FAZ gestern:

Zum Ansehen eines Schriftstellers trägt dessen Einkommen nicht unwesentlich bei.

Der Artikel ist klar gegliedert:

a)

Nun hat der Journalist Wu Huaiyao zum vierten Mal eine Liste der reichsten Autoren Chinas erstellt. Auch diesmal finden sich an der Spitze der in der Wirtschaftszeitung „Changjiang Shangbao“ veröffentlichten Liste die Verfasser von Kinder- und Jugendbüchern: Zheng Yuanjie, der Herausgeber und einzige Autor einer Märchenzeitschrift, verdrängte mit geschätzten zwanzig Millionen Yuan Jahreseinkommen (gut zwei Millionen Euro) den Pop-Literaten Guo Jingming (siebzehn Millionen) vom ersten Platz.

b)

Dieses Jahr überrascht der Herausgeber Wu Huaiyou mit einem Exkurs über die notorisch schlecht verkäufliche Lyrik: Er schätzt die Zahl der chinesischen Dichter (definiert als Menschen, „deren Leben eng mit dem Gedichteschreiben verbunden ist“) auf fünf Millionen, darunter eine Reihe „reicher Geschäftsleute und erfolgreicher Politiker“. Umfragen hätten im Übrigen ergeben, dass nicht weniger als 85 Prozent der Chinesen schon einmal davon geträumt haben, Poet zu sein.

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