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Veröffentlicht am 13. November 2009 von lyrikzeitung
Der nigerianische Schriftsteller Chinua Abebe wendet sich gegen das ihm angehängte Etikett als „Vater der modernen afrikanischen Literatur“. Nadine Gordimer hatte ihn vor zwei Jahren so genannt, als er mit dem Internationalen Man Booker Prize ausgezeichnet wurde. Davor und danach ist er oft so apostrophiert worden. Doch Abebe widersprach „sehr, sehr heftig“: „Ich glaube wirklich, daß es für jeden gefährlich ist, etwas so Großes und Bedeutendes wie die afrikanische Literatur für sich zu reklamieren … Ich möchte nicht als Einzelner damit verbunden werden, denn wir waren viele – sehr viele.“
Bei dem Anlaß sprach er auch über Joseph Conrad, dessen Roman „Heart of Darkness“ er „durch und durch rassistisch“ nannte, und über die Probleme Afrikas: „Zum Beispiel das Problem des Regierens – ein Hauptproblem – Präsidenten, die sich nicht zurückziehen wollen, wenn ihre Wahlperiode um ist, manipulierte Wahlen, Gewalt bei Wahlen… Was auch immer wir machen, es schlägt fehl. Nigeria ist seit 50 Jahren unabhängig, und wo stehen wir?“ / Guardian 12.11.
Kategorie: Englisch, NigeriaSchlagworte: Chinua Abebe, Joseph Conrad, Nadine Gordimer
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