73. Außerdem Gedichte

Hab ich schon einmal die BILD-Zeitung zitiert? Ich tue es jetzt. Mich interessiert der Sänger nicht besonders, und die kurzen BILD-Sätze enthalten keine mir verständliche Information (wenn es den Brief gibt: hat ihn „jemand“, der alles mitgenommen hat, dann auch mitgenommen? Woher weiß man dann von ihnen (außer: MAN ist man selber)? Und die „außerdem“ dort gewesenen Gedichte gehören zu „Alles“ oder zu „Nicht-Alles“? Wie der Brief also? Waren es Jacksons Gedichte oder andere? Wenn sie dort „waren“, wie hat man sich ihre Anwesenheit vorzustellen, „waren“ sie auf Zettel aufgeschrieben oder im Computer? Rätselhaft. Ist es das, was Millionen Leser täglich von BILD verlangen und bekommen?), aber egal, voilà:

… Jacksons Abschiedsbrief
„Der Brief wurde bisher nicht veröffentlicht. Aber kurz nach seinem Tod ging jemand in sein Sterbezimmer und nahm alles mit. Außerdem waren in diesem Raum auch 40 Gedichte. Michael Jackson war ein echter Künstler – er glaubte an Gedichte und die Musik.

Ich übe mich in BILD-Deutsch: In meiner Wohnung sind hunderttausende Gedichte – nein, die Zahl ist verwirrend, ich korrigiere – VIELE Gedichte). Ich bin kein Künstler. Aber ich glaube an Gedichte. Ich glaube zu wissen, daß es sie gibt. Versteht mich einer? Aber nun bitte nicht einbrechen, ja?

Geistige Gummibärchen: sind eine sehr gelegentliche Kolumne zur Poesie des Medienspeak.

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