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Veröffentlicht am 8. Dezember 2004 von lyrikzeitung
Wer kann schon alle intellektuellen Medien verfolgen? Folgende poetische Kostbarkeit aus dem „Spiegel“ ist mir erst jetzt via „Morgenpost“ vom 8.12. zugefallen. (Obwohl – die „Morgenpost“ spricht in feiner Abstufung von „deutschen, eher intellektuellen Medien“). Die Stelle mag hier eingerückt werden, weil sie für den aktuellen Stand der eher intellektuellen Debatte in Deutschland nicht uncharakteristisch (wie soll ich sagen): scheint. Gespräch mit Elfriede Jelinek:
Berliner Morgenpost: Mit Verblüffung mußte man registrieren, wie oft Sie von deutschen, eher intellektuellen Medien attackiert wurden. Am seltsamsten im „Spiegel“, der Sie als „mal kreischende, mal gurrende Vertreterin des Kaschmirschal-Alpen-Antifaschismus“ bezeichnete. Könnte das Ihrer Meinung nach auch damit zu tun haben, daß Sie Frau, obendrein Österreicherin sind?
Elfriede Jelinek: Ich könnte mir nicht vorstellen, daß man einen Mann als einen mal kreischenden, mal gurrenden Vertreter des Kaschmirschal-Alpen-Antifaschismus bezeichnen würde. Obwohl Männer ja öfter Kaschmirschals tragen, angeblich sogar in Österreich. Ich besitze übrigens keinen.
Geistige Gummibärchen ist eine lose Folge zur Poesie des Medienspeak.
Kategorie: Österreich, DeutschSchlagworte: Der Spiegel, Elfriede Jelinek, Geistige Gummibärchen
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