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Veröffentlicht am 24. April 2004 von rekalisch
Im Frühjahr 1970 hatte Peter Ruzicka sein ¸¸Parsifal-Erlebnis“, das für ihn bald existenzielle Dimensionen annahm. Der junge Komponist begegnete da in Paris dem Dichter Paul Celan, einem 49-jährigen, im Innern zerstörten Menschen, der sich wenige Monate später von einer Seine-Brücke in den Tod stürzte. ¸¸Weißt du, was du sahst?“ mochte sich Ruzicka mit Richard Wagner angesichts des wortkargen, durch psychiatrische Therapien ¸¸zerheilten“ Dichters gefragt haben. Da schon ahnte er, dass Celans Leiden an Deutschland und den Deutschen, die seine Eltern töteten und ihn als Bündel von Schuldkomplexen hinterließen – dass dieses in geheimnisvollen Versen kodifizierte Schicksal auch für die Nachgeborenen nicht ausgestanden war. / Zur Aufführung in Köln, SZ 24.4.04
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Paul Celan
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