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Veröffentlicht am 9. Februar 2004 von rekalisch
Manche Beobachter sagen, dass die eigentliche Heimat der heutigen arabischen Dichtung das Exil in den europäischen Metropolen ist. Paris, London und Berlin – in der Diaspora entstehen arabische Gedichte voller Sehnsucht und Entschlossenheit. »Meine Freunde,/ Eure Verdächtigungen kümmern mich nicht./Wie viele Intrigen schon hab ich mit dem Hammer/ Der Poesie zerschlagen?«, so schreibt Amal Al-Jubouri in ihrem Gedicht »Diaspora«. 1967 in Bagdad geboren, lebt sie heute in Berlin. »So viel Euphrat zwischen uns« – der Titel des wunderschönen Drucks der Friedenauer Presse steht für Altes und Gegenwärtiges. … Unter dem Motto des Goethe-Zitats »Für Liebende ist Bagdad nicht weit«, dichtet sie am 9. April 2003 über ihre Heimatstadt: »Herrin der Trauer/ Herrin der Wunden/ Herrin der Geduld …/ Jetzt bist du für die Eroberer nicht weit,/ doch weit bist du, sehr weit für die Liebenden.« / ND 30.1.04
Amal Al-Jubouri: So viel Euphrat zwischen uns. Gedichte. Ausgewählt von Joachim Sartorius. Friedenauer Presse. 32 Seiten, Broschur, 9,50 EUR.
Amal al-Jubouri gibt die zweisprachige Literaturzeitschrift Diwan heraus.
Am 20.6. 2003 hatte „Die Welt“ gemeldet, daß die Dichterin in ihr Land zurückgekehrt sei, aber häufig nach Berlin kommen werde. (L&P 06/2003)
Goethes Suleika: Horst-Albrecht Koch über die Geschichte der Marianne von Willemer, Die Welt 7.2.04
Kategorie: Arabisch, IrakSchlagworte: Amal Al-Jubouri
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