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Veröffentlicht am 20. Juni 2003 von rekalisch
Im St. Galler Tagblatt vom 20.6.03 ein lauter Stoßseufzer des Verlegers und Herausgebers der Schweizer Literaturzeitschrift orte, Werner Bucher, betreffend eingesandte Manuskripte (Schreibanfänger: Lesen!). Dann wendet er sich Erfreulicherem zu: dem Dichter Christian Saalberg . Hier der Schluß:
Mir aber bleibt nur zu sagen, ich werde weiterhin Einsendungen öffnen und mir dabei jedesmal wünschen, wieder einen Dichter, eine Dichterin vom Formate Saalbergs zu entdecken, der sagt «die Gewehre haben uns verdorben» und von dem unlängst jemand schrieb, «indem er den Schrecken der Auslöschung und die Trauer darüber in Bilder bannt, erfindet er eine Transparenz, die das Vergessene und die verbliebene Schönheit aufhellt». Mehr bleibt im Moment über seine Gedichte nicht zu sagen, meine ich. Lieber zitiere ich meinem Verleger- und Dichterfreund Beat Brechbühl, der im Gedicht «Verleger sein» wegen der unermesslichen Gedichtproduktion auch an die armen Briefträger und -trägerinnen denkt. «Im Mai da knospen die Dichterinnen. / Im Mai da schwellen die Dichter. / Laub und Gräser werden davon ganz dunkelblau, / und ich ganz rot, / dann gelb, / und der Postbote, beim Hertragen noch hellgrün, / sinkt beim Wegtragen / aschefahl und lungehustend / in die leere Landschaft.»
Kategorie: Deutsch, Deutschland, SchweizSchlagworte: Beat Brechbühl, Christian Saalberg, Werner Bucher
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