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Veröffentlicht am 5. November 2002 von rekalisch
Der Urgrund dieser Poesie ist magisch, und er ist mündlich. Die blutrote Schrift ist nur ihre behelfsweise Notation; um wirksam zu sein, müssen die Fluch- und Segensformeln gesprochen und gesungen werden. Wie in seinem letzten Gedichtband hat Kling also auch jetzt, zeitgemäß modifiziert und medientechnisch wie immer auf der Höhe, an diese Ursprünge angeknüpft. Auf einer dem Buch beigefügten CD rezitiert er seine Verse mit eindringlich kühler Präzision. Wer sich also bei der Wahl seiner Weihnachtsgeschenke nicht zwischen Buch und CD entscheiden kann, soll Klings „Sondagen“ kaufen, da hat er beide. In buchstäblich zauberhafter Einheit.
Thomas Kling: „Sondagen“. Gedichte. DuMont Buchverlag, Köln 2002. 140 S., geb. im Schuber mit CD, 19,90 [Euro]
/H. Detering, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5.11.2002, Literaturbeilage, Seite L5. Vgl. auch Gespräch mit Thomas Kling, FAZ .Net 13.9.02
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Heinrich Detering, Thomas Kling
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