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Veröffentlicht am 21. September 2016 von lyrikzeitung
Der koreanische Erzähler und Lyriker Yisang (1910-37) ist im deutschsprachigen Raum wenig bekannt, hat in Südkorea hingegen beinahe unumstritten den Rang als bedeutendster Schriftsteller des 20. Jahrhunderts inne. Dabei ist er kein Vertreter einer verwässerten Moderne, die sich zuletzt doch am diffusen Kriterium der Lesbarkeit misst, sondern ein echter Avantgardist. (…) Als Lyriker weist er mit seiner unnachgiebigen Experimentierkunst in Richtung der konkreten Poesie, teilt in seiner assoziativen Traumästhetik auch einiges mit den Surrealisten, bleibt aber in der Wahl und Entwicklung der Motive unverwechselbar. Insgesamt ist Yisang ein erstrangiger Autor, der in den Kanon der klassischen Moderne gehört. Dank zwei hervorragend übersetzten und edierten Bänden, die, im Droschl-Verlag erschienen, jeweils das lyrische und das erzählerische Werk vorstellen, ist er deutschsprachigen Lesern leicht zugänglich geworden. Es stimmt mich deshalb traurig, dass wir nicht alle Yisang gelesen haben. / Samuel Meister, Fixpoetry
Kategorie: Korea, KoreanischSchlagworte: Samuel Meister, Yisang
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