Lyrik aus Rumänien

präsentierte das vierte Lyrik-Wochenende in Bern:

Während die ersten beiden dank ihrer Zugehörigkeit zur deutschsprachigen Minderheit Rumäniens hierzulande so heimisch wie geachtet sind, sprengte die in Bukarest lebende Autorin Nora Juga gänzlich unbekannte lyrische Tropfen ein. Sie schillerten surrealistisch, spiegelten die literarische Gegenwart grotesk verzerrt – und verwiesen in ihrer Fremdheit erst recht auf den Resonanzraum dieses wie des folgenden Lyrik- Abends. Denn nicht nur die abgründige Distanziertheit von Franz Hodjaks prosaischen Versen verdeutlichte sich im Kontrast, sondern auch die Nähe von Herta Müllers Gedicht-Collagen zur späten Tradition des rumänischen Surrealismus. Indem der Folgeabend dem rumänischen Dichter und Surrealisten Gellu Naum (1915-2003) gewidmet war, dessen eigenwilliges Werk Oskar Pastior und Herta Müller in einer Hommage lyrisch umspielten, weitete sich der Blick auf das so Nahe und doch so Ferne des rumänischen Literaturschaffens. / Sibylle Birrer, NZZ 1.12.03

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