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Veröffentlicht am 8. September 2013 von lyrikzeitung
Einen „Prospekt“ – wie die Prachtstraße von St. Petersburg oder die Schauseite einer Orgel – nennt Ron Winkler den Introitus seiner neuen Gedichtsammlung „Prachtvolle Mitternacht“. Und wenn er nicht die Petersburger Magistrale oder den Orgelprospekt meint, dann denkt er vielleicht an den Lagebericht eines Unternehmens, das den Börsengang plant; an eine Werbeschrift, den Faltprospekt, denkt er wohl weniger. Aber immer darf man bei Winkler vermuten, dass mehrere Bedeutungen sich zu einem Geflecht verknüpfen, aus dem eine eigene und neue Lexik entsteht. (…)
So gelingen Ron Winkler seidene Wortgewebe und Melodien wie seine „Serenade“: „ich denke daran, wie Streichinstrumente / auf Rosshaar spielen, / ich denke an die Flügel geflügelter Worte, / an die Engelszungen der Teufelskreise, denke / an die Form der Lungen eines langen Gedichts“. Da ist es wieder, das von Walter Höllerer vor vielen Jahren propagierte „Lange Gedicht“. Nun ist es ganz kurz, aber es hat ein eigenes Pneuma. / Herbert Wiesner, Die Welt
Ron Winkler: Prachtvolle Mitternacht. Schöffling & Co., Frankfurt/M. 100 S., 18,95 €.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Herbert Wiesner, Ron Winkler
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