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Veröffentlicht am 5. März 2011 von lyrikzeitung
Seine Sprache ist immer schon – im Wortsinn – ein Thesaurus, ein reich bestücktes Schatzhaus, daraus jeder sich mit Witz und Lust bedienen mag, um sich auf die Welt des Fremden einen Reim zu machen.
Dies gilt erst recht für die reichhaltigen Verfremdungen des Übersetzens: „Und als du dich dem Thesaurus hingabst, / oder, genauer gesagt, hingegeben wurdest, / kamen hopp hopp die Worthäschen daher. / Bald war es dunkel.“ Oder aber, in alternativer Wendung: „Und als du dich dem Thesaurus hingabst, / oder, genauer, ihm hingegeben wurdest, / kamen die Wortkarnickel um die Ecke gehoppelt. / Es dämmerte bald.“ Bei derlei Lektüre dämmert uns in der Tat, dass die Kunst der Lyrikübersetzung eben nicht, wie oft behauptet, eine Verlustrechnung aufmacht, bei der es nur noch darum geht, was in der neuen Version alles fehlt. Vielmehr stiftet dieser reichhaltige Band durchweg zur Erkundung an, was durch die Wendungen und Wandlungen eines Gedichts in eine andere Sprache immer auch gewonnen werden kann: „Other solutions proposed themselves“ heißt hier „Andere Lösungen boten sich an“ und zugleich „Andere Auswege boten sich ganz von selbst an.“ / Tobias Döring, FAZ
John Ashbery: „Ein weltgewandtes Land“. Gedichte. Zweisprachig. Übersetzt von deutschen Lyrikern. Mit einem Nachwort von Marjorie Perloff. Christian Lux Verlag , Wiesbaden 2010. 340 S., br., 24 €.
Kategorie: Englisch, USASchlagworte: John Ashbery, Tobias Döring
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Zumindest kurze Zeit noch nachhörbar:
http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/index.jsp?rubrik=22860&key=standard_podcasting_hr2_buch&mediakey=podcast/hr2_buch/hr2_buch_20110302&type=a
John Ashbery: „Ein weltgewandtes Land. Gedichte“
(bzw, wie auf der Website steht: „John Ashberry“)
hr2-Buchbesprechung am 02.03.2011 Länge: 9:15 Min
Und Kandidat für das Wort des Jahres: „Podcastangebot zum ZEITSOUVERÄNEN Nachhören“
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